Thomas Declaude: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erich Demmer''' (* 1948 in Wien) ist ein österreichischer Germanist, Literat, Journalist und kritischer Liedermacher.
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'''Thomas Declaude'''<span>wurde 1950 in Paris geboren und ist in Wien aufgewachsen. Seine Laufbahn begann als Sänger und Musiker in den 70ern.</span><span>1973 nahm er seine erste Platte als Sänger und Interpret auf : den „Baronkarl“, zusammen mit dem legendären Volksschauspieler Kurt Sowinetz (Texte: Peter Henisch).</span>
 
[[Datei:Erich01-edit.png|mini|right|Erich Demmer bei der Tafel der kritischen Wiener Liedermacher im September 2019 in der Wiener Josefstadt]]
 
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Demmer studierte Psychologie und dann Germanistik an der Universität Wien. Er promovierte (Dr. phil.) 1986 über das Thema „Ein Brudermord“ und seine Folgen. Über die literarische Behandlung eines infantilen Erlebnisses in den Erzählungen Franz Kafkas und deutete darin die Grundstimmung von Kafkas Werk als durch das Schuldgefühl des Dichters angesichts des frühen Todes seiner Brüder (vor allem Georgs) entstanden. Schon während des Studiums war Demmer Mitgründer des Folk-Club Atlantis in Wien und 1974 des Kabarett Keif|Kabaretts Keif (mit Erwin Steinhauer), später Redakteur bei der Arbeiter-Zeitung und freier Autor. Er veröffentlichte unter anderem 1981 die Schallplatte „Ollas gaunz aundas“ (auf dem Label Extraplatte).
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Ich muss ehrlich sagen: ich hab meinem eigenen Tun, was das das politisch und kritisch ausgerichtete Lied in den frühen 70ern anbelangt , selber nicht allzuviel Bedeutung gegeben. Vor allem, weil ich das erwünschte „ Gesellschafts-Veränderungspotenzial“ , was meine Liedermacher- Tätigkeit anbelangt nicht wirklich erkennen konnte. Meist bestand das Publikum aus Leuten, die ohnehin derselben oder ähnlicher Meinung waren. Aus  den Fabriken, wo ich in aller Naivität Arbeitern Lieder zur gewünschten politischen Veränderung vorzuspielen gedachte, wurde ich sanft entfernt („Burli, bist lieb, wir laden Dich auf ein Bier ein , aber bitte lass uns in Ruh“).<br /><br />Und als der Austro-Pop mich „integrieren“ wollte war mein „Verweigerungs-Potenzial“ den Marktgesetzen und deren Rahmenbedingungen gegenüber umso mehr gestärkt.<br />Deswegen wars mir damals wichtig gemeinsam mit wundervollen Musikerfreund_innen aus dem Jazzbereich zumindest mit der musikalischen Form und Präsentation zu experimentieren, hier  „revolutionär“ zu sein. Unter der Prämisse: Veränderung (ebenso politische) muss Gewohnheiten überwinden, auch Hör- und Anschaungsgewohnheiten. Und wenn ich schon keine Lieder zur „Revolution auf der Straße“ beitragen kann, dann versuch ichs eben mit Bühnen- und Hör- und Darstellungsexperimenten.  
  
== Publikationen (Auswahl) ==
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* Anmerkungen zu Ernst Hinterberger. Kleine Leute (1989). In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.&nbsp;Jg. Bd.&nbsp;14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.&nbsp;84 f.
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* Gespräch mit Ernst Hinterberger und Erich Demmer. In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.&nbsp;Jg. Bd.&nbsp;14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.&nbsp;95–97
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Meine politischste Arbeit ( ohne jede Ideologie) war meine Theaterarbeit mit Kindern. Am Theater erschaffen wir gemeinsam  unter Einbeziehung aller zur Verfügung stehenden Ausdrucksmittel „menschliche Wirklichkeiten“ - wie wir das im Leben auch machen. Und gute Zusammenarbeit ist immer demokratische Grundlage!!!
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KUNST IST DIE KUNST
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DIE WELT ZUR WELT ZU BRINGEN
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==Publikationen (Auswahl)==
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* Anmerkungen zu Ernst Hinterberger. Kleine Leute (1989). In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.</span>Jg. Bd.14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.<span class="mw_htmlentity">84 f.
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* Gespräch mit Ernst Hinterberger und Erich Demmer. In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.</span>Jg. Bd.14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.<span class="mw_htmlentity">95–97
 
* (Hg.): ''Umgevolktes Österreich. Satiren gegen Ausländerfeindlichkeit.''Wien, Promedia Verlagsgemeinschaft 1993, ISBN 3900478643
 
* (Hg.): ''Umgevolktes Österreich. Satiren gegen Ausländerfeindlichkeit.''Wien, Promedia Verlagsgemeinschaft 1993, ISBN 3900478643
  
== Literatur ==
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==Literatur==
* Philipp Maurer: ''Danke, man lebt: kritische Lieder aus Wien, 1968-1983'', Wien 1987, ÖBV, speziell S.&nbsp;100 und 119
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* Philipp Maurer: ''Danke, man lebt: kritische Lieder aus Wien, 1968-1983'', Wien 1987, ÖBV, speziell S.<span class="mw_htmlentity"></span>100 und 119
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==Weblinks==
  
== Weblinks ==
 
 
* [https://youtu.be/Lu8YjKeb5ko Ausschnitt von Erich Demmers Lesung bei der Tafel der Kritischen Liedermacher, Straßenfest Josefstadt am 13. September 2019]
 
* [https://youtu.be/Lu8YjKeb5ko Ausschnitt von Erich Demmers Lesung bei der Tafel der Kritischen Liedermacher, Straßenfest Josefstadt am 13. September 2019]
 
* [http://www.sra.at/person/12745 Doku über musikalische und schriftstellerische Aktivitäten]
 
* [http://www.sra.at/person/12745 Doku über musikalische und schriftstellerische Aktivitäten]

Version vom 10. September 2020, 14:36 Uhr

Thomas Declaudewurde 1950 in Paris geboren und ist in Wien aufgewachsen. Seine Laufbahn begann als Sänger und Musiker in den 70ern.1973 nahm er seine erste Platte als Sänger und Interpret auf : den „Baronkarl“, zusammen mit dem legendären Volksschauspieler Kurt Sowinetz (Texte: Peter Henisch).

Erich Demmer bei der Tafel der kritischen Wiener Liedermacher im September 2019 in der Wiener Josefstadt

Ich muss ehrlich sagen: ich hab meinem eigenen Tun, was das das politisch und kritisch ausgerichtete Lied in den frühen 70ern anbelangt , selber nicht allzuviel Bedeutung gegeben. Vor allem, weil ich das erwünschte „ Gesellschafts-Veränderungspotenzial“ , was meine Liedermacher- Tätigkeit anbelangt nicht wirklich erkennen konnte. Meist bestand das Publikum aus Leuten, die ohnehin derselben oder ähnlicher Meinung waren. Aus den Fabriken, wo ich in aller Naivität Arbeitern Lieder zur gewünschten politischen Veränderung vorzuspielen gedachte, wurde ich sanft entfernt („Burli, bist lieb, wir laden Dich auf ein Bier ein , aber bitte lass uns in Ruh“).

Und als der Austro-Pop mich „integrieren“ wollte war mein „Verweigerungs-Potenzial“ den Marktgesetzen und deren Rahmenbedingungen gegenüber umso mehr gestärkt.
Deswegen wars mir damals wichtig gemeinsam mit wundervollen Musikerfreund_innen aus dem Jazzbereich zumindest mit der musikalischen Form und Präsentation zu experimentieren, hier „revolutionär“ zu sein. Unter der Prämisse: Veränderung (ebenso politische) muss Gewohnheiten überwinden, auch Hör- und Anschaungsgewohnheiten. Und wenn ich schon keine Lieder zur „Revolution auf der Straße“ beitragen kann, dann versuch ichs eben mit Bühnen- und Hör- und Darstellungsexperimenten.


Meine politischste Arbeit ( ohne jede Ideologie) war meine Theaterarbeit mit Kindern. Am Theater erschaffen wir gemeinsam unter Einbeziehung aller zur Verfügung stehenden Ausdrucksmittel „menschliche Wirklichkeiten“ - wie wir das im Leben auch machen. Und gute Zusammenarbeit ist immer demokratische Grundlage!!!


KUNST IST DIE KUNST


DIE WELT ZUR WELT ZU BRINGEN


IM VIEKLANG


UND IM EINKLANG

Publikationen (Auswahl)

  • Anmerkungen zu Ernst Hinterberger. Kleine Leute (1989). In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.Jg. Bd.14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.84 f.
  • Gespräch mit Ernst Hinterberger und Erich Demmer. In: Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. Erste Lieferung, hrsg. v. Klaus Kastberger und Kurt Neumann. 10.Jg. Bd.14. Wien: Paul Zsolnay Verlag 2007, S.95–97
  • (Hg.): Umgevolktes Österreich. Satiren gegen Ausländerfeindlichkeit.Wien, Promedia Verlagsgemeinschaft 1993, ISBN 3900478643

Literatur

  • Philipp Maurer: Danke, man lebt: kritische Lieder aus Wien, 1968-1983, Wien 1987, ÖBV, speziell S.100 und 119

Weblinks